Die 4 Elemente verstehen

MAGIE DER VIER ELEMENTE

Viel ist geschrieben und phantasiert worden über die Elemente. Worum ging es eigentlich?

Mit diesen Worten elektrisierte der alte Philosoph zahllose Generationen von Naturforschern und wagemutigen Alchimisten.  Er hatte ein System von vier kosmischen Kräften entworfen, die Leben aus dem Nichts hervorbringen können.

Die platonische Elementelehre stellte den Höhepunkt eines abenteuerlichen antiken Forschungsprojektes dar, in dem mehrere Generationen griechischer Naturphilosophen lange vor unserer Zeitrechnung dem Geheimnis der Weltschöpfung auf die Spur zu kommen suchten. Die geheimnisvollen Kräfte, über die sie nachdachten, nannten sie Feuer, Wasser, Luft und Erde.

Das 1. Geheimnis

Die Platonische Sequenz der Vier Elemente

Platon war es gelungen, die Elemente in eine verständliche Reihenfolge stufenweiser Verdichtung zu bringen, die vom unfaßbar feinstofflichen ‚Nichts‘ zu einem handfest grobstofflichen ‚Etwas‘ reicht. So dachte er sich das:

Das erste, völlig gestaltlose und nur durch seine Wirkungen wahrnehmbare Feuerelement liefert die Energie, die den ganzen Kosmos durchdringt und belebt. In einer ersten Verdichtung kondensiert die Energie im Luftelement zu Ideen, mit denen das nächstdichtere kreative Wasserelement das produktive Erdelement anregt, sichtbare materielle Form zu erschaffen. Aus Nichts wird Etwas. Während zweitausend Jahre inspirierte die platonische Magie die oft im Geheimen praktizierte Naturforschung und in der Renaissance wurde sie zum Zentralthema des Tarotspiels.

Die platonische Sequenz kehrt wieder in der Rangordnung der 4 Farben im Tarotspiel:



4 Symbole | 4 Elemente

Die Rangordnung der Elemente

Im Tarot als beliebtem Strategiespiel am Kartentisch stechen die Stäbe als Vertreter des Feuers alle anderen Farben, denn das Feuer ist das mächtigste der Vier Elemente.

Diese elementare Spielregel hat sich bis heute nicht verändert. Wer würde dahinter das Tor zu einer philosophischen Botschaft vermuten? Und doch wurde die Sprache der Vier Elemente  zum Schlüssel, mit dem Eingeweihte in die Kulissen der sichtbaren und unsichtbaren Welt  schauten.

Den Hinweis auf die platonische Elemente-Reihe hatten die Kartenmacher der Renaissance auf arabischen Vorläufern des Tarotspiels entdeckt. Und tatsächlich waren es arabische Wissenschaftler gewesen, die die antike Natur- und Elementelehre in geheimen Zirkeln bewahrt hatten, nachdem sie  von der katholischen Kirche als heidnischer Unfug abgetan und dem Vergessen anheim gegeben werden sollte.
Die im Abendland unterdrückte platonische Lehre von vier elementaren Kräften hinter den Kulissen der sichtbaren Welt war in einigen christlichen Klöstern, doch vor allem von arabischen Wissenschaftlern das ganze Mittelalter hindurch bewahrt worden. Als im 14. Jahrhundert die ersten arabischen Spielkarten nach Europa eingeführt wurden, bemerkten Künstler und Gelehrte darauf die Symbolik der Vier Elemente.
Der Kartensatz der Säbel stand für das Wirbeln der Lüfte, Pokale vertraten das Wasserelement, Münzen die Erdscheibe und – typisch für das begeisterte Reitervolk der Araber – drückte ein Satz mit Poloschlägern die plötzliche explosive Energie des Feuerelementes aus. Mamlukken-Karte mit stilisierten Säbeln, Vorbild für den Satz der Schwerter 

Das 2. Geheimnis

Das magische Quadrat entsteht

Nachfolgende Generationen von Philosophen, Ärzten und Alchimisten haben Platons Ideen weitergesponnen und zu vielfältigen Anwendungen gebracht. Im Zuge dieser Entwicklung erdachte man eine neue Anordnung der Elemente, die deren Anwendung revolutionieren sollte:

Aus der Geschichte des magischen Elemente-Quadrates:

Die Vier Elemente auf einer italienischen Tarotkarte von ca. 1500XXI mit 4E Kreuz 15.Jh_weiss

Collection Ecole de Beaux Arts, Paris

Detailansicht aus dem Zentrum der Karte: 
Die Bild-Symbole der Vier Elemente im magischen Quadrat:

DIe Vier Elemente dargestellt durch vier Figuren auf der höchsten Tarotkarte XXI

Blick ins Buch:
DIE VIER ELEMENTE AUF DER KARTE XXI

Vier Elemente – Farben & Eigenschaften

Nach der antiken Lichtphilosophie erschaffen die Elemente die Welt aus einer schattenlosen kosmischem Strahlung. Ähnlich wie  ein Prisma unser weißes Tageslicht in vier Farben zerlegt, teilen die Elemente den für uns unsichtbaren Licht-Äther in vier Kräfte, aus denen die Natur das Leben zusammensetzt.

Warm und Kalt stellen einen Gegensatz dar, gehören aber gleichzeitig zusammen.
Solche Paare nennen wir komplementär.

Das 3. Geheimnis

Das Zusammenspiel der Gegensätze

Sprache und Regelwerk der Vier Elemente stammen aus einem Denken, das noch nicht von der Eingleisigkeit der Maschinenwelt dominiert war. Worte wie Warm und Kalt verband man mühelos mit der Vorstellung von Innen und Außen.

Während es im warmen Inneren dynamisch zugeht (Dreiecke nach oben), zeigt sich nach dem Gesetz der Spiegelung der kalte äußere Bereich gelassen und abwartend (Dreiecke nach unten).

Eingeweihte, wie Platons einstiger Schüler Aristoteles, entdeckten als dazu passendes Gegensatz-Paar: 
Herrschaft (innen, warm, dynamisch) und Anpassung (Außen, kalt, abwartend).

Sehen Sie sich an, mit welcher Eleganz die Tarot-Meister der Renaissance solch komplexe Beziehungen darzustellen wußten:

Aristoteles hatte festgestellt, daß die beiden warmen Elemente Luft und Feuer, die unser Denken und Fühlen regieren, von außen nur schwer zu beeinflussen sind, während sie selbst unentwegt der kalten Wirklichkeit draußen ihren Willen aufdrängen.  In diesem Wechselspiel beginnen die Elemente, einander zu erklären und zu ergänzen.

Praxis Beispiel

Komplementäres Zuwammenspiel finden wir besonders deutlich im Zusammenwirken der beiden Gehirnhälften, deren einander entgegengesetzte Funktion und Aufgaben ständig vereinigt werden müssen, damit ein Lebewesen sich in der Welt zurechtfindet.

Das komplementäre Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften ansehen >>>

  Überblick
Die Eigenschaften der Vier Elemente

Hermetische Praxis

Nirgends ist das hermetische Zusammenspiel der Gegensätze kompakter und sinnlicher dargestellt, als
in der Spannung der Gegensatzpaare im magischen Quadrat der Vier Elemente.

Die Gegensätze auf der Elemente-Matrix laden uns zu kleinen Entdeckungen ein, die sich auch im Alltag widerspiegeln.
Der Blick in die Welt wird laufend geschärft und erweitert.
Dieses Aufsetzen der ‚hermetischen Brille‘ wirkt oft erheiternd und der Effekt ist immer erstaunlich lebendig.

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